Erika Habenicht

In Villach geboren, bin ich schon als Zweijährige nach Deutschland übersiedelt. Mein Vater war Chemiker und hat in der Nazizeit einen chemischen Betrieb in Süddeutschland geleitet. Das ist dann bis 1945 so gewesen, danach wurde mein Vater natürlich vom Arbeitsplatz weg eingesperrt und später ausgewiesen. Wir sind 1952 wieder nach Klagenfurt gezogen. Mein Vater war schon als Student beim Ruderclub, dadurch sind wir natürlich sofort wieder beim „Albatros“ gelandet. Ich habe mit 14 mit dem Rudern begonnen. Männer und Frauen waren streng getrennt im Ruderclub. Frauen durften das Haus nur betreten, um zu arbeiten, das Haupthaus war praktisch den Männern vorbehalten. Nur wenn das Clubfest oder Regatten waren, dann waren die Frauen willkommen. Ich hatte im Prinzip eine Jugend, wie man sie sich nur wünschen kann. Wir waren relativ viele Jugendliche, die auch zum Teil gerudert haben, und es war einfach immer sehr lustig. Boote durften wir schon betreten, Damengarderoben gab es nur auf der Westseite, nicht im Haupthaus. Die Männer haben sich frei bewegt im Haus, oft eben ohne Gewand. Wir haben Rudern noch mit primitiven Holzrudern gelernt. Wir hatten gemischten Unterricht und sind ganz simple Jugendregatten gefahren; das war nichts Aufregendes. Aufregend wurde es eigentlich viel, viel später, da war ich schon über 50, da waren wir bei der österreichischen Mannschaftsmeisterschaft – zwei Mal! Wir waren immer vorne dabei.

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»Wenn ich am See bin, ist das für mich einfach ein Glücksgefühl.«