Gertrud Weiss-Richter

1942 wurde ich in Linz/Donau als fünftes von sechs Kindern geboren. Meine Eltern stammten aus Klagenfurt, aber mein Vater – Bauingenieur bei der Bahn – war nach Linz versetzt worden. 1946 sind wir nach Villach übersiedelt. Da habe ich die Schule und das Gymnasium besucht und 1960 maturiert.

Mit 12 oder 13 Jahren habe ich angefangen, mich künstlerisch zu betätigen. Damals habe ich vor allem aus Wachs und Ton geformt. Das hat mein Vater bemerkt und mich von Beginn an sehr unterstützt. Er hat mir auch einen Privatlehrer vermittelt. Schließlich habe ich an der Kunstakademie am Schillerplatz in Wien Grafik und Malerei studiert, 1965 mit Diplom und Lehramtsprüfung abgeschlossen. Nach zwei Jahren Lehrtätigkeit an den Gymnasien Spittal/Drau und Villach habe ich Kärnten hinter mir gelassen – nicht unbedingt zur Freude meines Vaters – und bin nach Paris aufgebrochen. Damals konnte ich kein Wort Französisch. Es war also einiges an Mut nötig. Ich habe neben dem österreichischen Kulturinstitut gewohnt und konnte dort im Keller ein Atelier beziehen und arbeiten. Außerdem habe ich in einem Gymnasium in einem Vorort Deutsch-Konversation unterrichtet.

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